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Yeti705

Der S-Wert (Santiago)

An den meisten Funkgeräten befinden sich S-Meter, die ich auch gerne als Schätzeisen bezeichne. Sie zeigen an, mit welcher Feldstärke ein Signal im Empfänger ankommt. Diese Feldstärken sind technisch im Empfänger gemessene Werte in 9 Stufen. Diese 9 Stufen sind mit den folgenden Werten festgelegt worden:

S-Wert Signalstärke in dBm Signalstärke in V Leistung in W
S1 -121dBm 0,2μV/50Ω 794aW
S2 -115dBm 0,4μV/50Ω 3,16fW
S3 -109dBm 0,79μV/50Ω 12,6fW
S4 -103dBm 1,59μV/50Ω 50fW
S5 -97dBm 3,16μV/50Ω 200fW
S6 -91dBm 6,3μV/50Ω 794fW
S7 -85dBm 12,5μV/50Ω 3,16pW
S8 -79dBm 25μV/50Ω 12,5pW
S9 -73dBm 50μV/50Ω 50pW
S9+10dB -63dBm 160μV/50Ω 500pW
S9+20dB -53dBm 500μV/50Ω 5nW
S9+30dB -43dBm 1,6mV/50Ω 50nW
S9+40dB -33dBm 5mV/50Ω 500nW
S9+50dB -23dBm 16mV/50Ω 5μW
S9+60dB -13dBm 50mV/50Ω 50μW

Wenn jemand wirklich ganz nahe bei einem steht und mit überproportional viel Feldstärke im Empfänger aufschlägt, dann kann er durchaus auch mit bis zu 60 dB über 9 angezeigt werden. In solchen Fällen sage ich immer: "Wenn ich ein Zeigerinstrument hätte, würdest Du mir jetzt die Nadel verbiegen!"

Obwohl der S-Wert der eine von zwei Werten eines Rapportes ist, der tatsächlich durch eine technische Messung ermittelt wird, ist er eigentlich VÖLLIG UNWICHTIG! Zumindest als einzelner Wert auf einem einzelnen Empfänger mit in dieser Situation nur einer einzelnen Antenne ist er in keiner Weise aussagekräftig, weder für dich noch für die Gegenstation. Da spielen zu viele Faktoren mit rein, wie z.B. die Kabeldämpfung, die atmosphärischen Bedingungen, zu empfindliche oder zu taube oder falsch abgeglichene Empfänger und so weiter und so fort. Erst durch Veränderungen und Vergleiche wird ein Schuh draus und man kann ein paar Aussagen ableiten. Wenn z.B. die sendende Station die Antenne wechselt oder die Leistung verändert, dann wäre für diese Station von Bedeutung, ob und wieviel S-Stufen sie nach dieser Änderung besser oder schlechter ankommt. Oder die sendende Station ändert nix und Du experimentierst mit verschiedenen Antennenarten und/oder Standorten. Dann kannst Du aus der Veränderung der S-Werte bei bekannten und unverändert gesendeten Signalen Rückschlüsse auf eine Verbesserung oder Verschlechterung Deiner Empfangssituation ziehen. Der S-Wert ist also nur als relative Aussage bei Vorher-Nachher-Vergleichen zu gebrauchen oder aber als grobe Schätzung und nette Dreingabe in einem QSO. Aber alleine für sich als absolute Größe mit allgemeingültiger Aussagekraft.... niemals.